Dienstag, 15. Dezember 2015

Rezension: Die erstaunliche Wirkung von Glück // Susann Rehlein



ES SIND DIE MENSCHEN, DIE DAS LEBEN LEBENSWERT MACHEN
 


Meine Meinung
Dorle fühlt sich wohl in ihrer kleinen Welt, in der sie kaum Kontakt zu anderen Menschen hat, in der sie nicht fühlen muss, ein ausgereiftes Helfersyndrom hat und von den Menschen mehr oder weniger ausgenützt wird. Manchmal war Dorles Charakter (echt) ein bisschen übertrieben dargestellt. Dies zeigt aber auch schön die Verwandlung, die sie durchmacht. Natürlich, ein bisschen vorhersehbar ist die ganze Geschichte schon, aber auf eine so herzerwärmende Art, dass ich sie mir nicht entgehen lassen wollte. Zwei oder dreimal spricht die Autorin direkt zu den Leserinnen und Lesern. Sie kommentiert Dorles Geschichte, wie in einem Märchen.

Frau Sonne (ihr seht, die Namen haben auch einen gewissen Charakter für sich) sieht Dorles einsames Leben und beschließt, sie da raus zu holen. Sie spielt ein bisschen mit ihr, was eh auch nicht immer so positiv aufgenommen wird. Aber sie hat ja nur gute Absichten. Die Eigenheiten der älteren Personen in Dorles Leben (und es sind fast nur ältere) sind sehr amüsant und ich musste ein paar mal Grinsen. Auch Dorle wird zeitweise sehr lustig dargestellt. Sie hat einen sehr sympathischen Charakter.

Die Autorin hat mich von Anfang an mit ihrem Wortzauber in den Bann gezogen und die Magie ihrer Geschichte hat sich durchs ganze Buch gezogen. Ihr flüssiger Schreibstil hat Dorle und ihre Mitmenschen lebendig gemacht. Die Geschichte ist keine klassische Liebesgeschichte, auch wenn die Liebe zentral erscheint. Es ist eine Geschichte der Selbstfindung und Wiederentdeckung wie wunderbar das Leben sein kann, wenn man sich den Menschen öffnet. Die Geschichte von Dorle hätte noch länger weiter gehen können. Ich hätte gerne noch mehr von ihr erfahren.


Fazit

Eine bezaubernde Geschichte über eine junge Frau, die sich selbst finden muss und über ein paar ältere Menschen,  die im selben Haus wohnen und ihr dabei helfen. Bezaubernde Menschen und eine zarte Liebe, abgerundet durch einen tollen Schreibstil: Top Lesevergnügen!





Klappentext
Eine skurrile Hausgemeinschaft, eine bezaubernde Außenseiterin und die große Liebe

Dorle ist Mitte zwanzig und wohnt im Souterrain eines herrschaftlichen Hauses. In Heimarbeit steckt sie für eine Kronleuchtermanufaktur Kristalle zusammen. Und auch sonst verlässt sie nur selten das Haus. Eigentlich geht es ihr hervorragend, findet sie. Aber dann beschließt Annegret Sonne, vierundachtzig und voller Lebenslust, dass Dorle jetzt mal anfangen sollte, richtig zu leben... 

Infos



Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!
 

3 Kommentare:

  1. Hört sich gut an, was du so schreibst, ich werde es also wohl doch noch lesen. Und das es vor allem ältere Menschen sind, die Dorle helfen, finde ich einerseits mal was anderes und es leuchtet ja auch ein: wer hat schon mehr Lebenserfahrung und könnte besser helfen.

    Liebe Grüße
    Eli

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    1. Die Meinungen spalten sich ein bisschen, für mich war es aber ein Wohlfühlbuch, in das ich mich nach einem anstrengenden Tag gerne zurückgezogen habe.
      Genau so ist es. Es war sehr erfrischend von den alten Menschen zu lesen. Ich finde wir "jungen" unterschätzen sie immer gewaltigst.

      Liebe Grüße
      Anja

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    2. Ja so klang es auch:) Große Action erwarte ich nicht, von daher wird das schon passen.

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